Seit 1912 wird das Wasser des Voldertalbachs zur Stromerzeugung genutzt. 1909 wurde mit dem Bau des ersten Kraftwerks begonnen, 1978 wurde es abgerissen, da 1966 ein neues Kraftwerk errichtet worden war. Dennoch sind auch heute noch ein paar Überreste vom alten Kraftwerk zu finden.

Beim Abtragen des Gebäudes in der Rafflerschlucht unter dem Schloss Friedberg dürfte ganze Arbeit verrichtet worden sein. Bis auf die Reste der Zuleitung und den Wasserablass zum Voldertalbach hinunter ist da kaum mehr was zu finden.

Deutlich mehr zu sehen gibt es weiter oben im Bereich der Wasserfassung auf etwa 750 Metern Seehöhe in Falllinie unter dem Gehöft Horber. Am leichtesten zu erreichen ist sie, wenn man vom alten Volderwildbadweg kurz vor der ersten kleinen Brücke durch den Wald rechts hinunterklettert.

Das Gelände hier ist allerdings ziemlich steil und rutschig und auch der Bereich rund um die Wasserfassung eine heikle Angelegenheit.

Hier findet man die Überreste der Wehranlage zur Ableitung. Senkrechte Metallschienen an den Mauern zeigen, wo sich das Schütz befunden hat, das den Bach aufgestaut hat.

Rechts vom ehemaligen Schütz hinunterschauend sieht man den Beginn des Druckstollens, der zum etwa 150 Höhenmeter tiefer und einen Kilometer nördlich liegenden Kraftwerk führte.

Unterhalb des ehemaligen Wehrs stürzt das Wasser einige Meter in die Tiefe, an einer Seite überwindet eine gestufte Betontreppe das Gefälle. Es sieht aus wie eine Fischtreppe, ich bin mir aber nicht sicher, ob sie wirklich zu diesem Zweck errichtet wurde.

Unterhalb des Wasserfalls sind zwei aus Steinen errichtete Mauern quer über den Bach, wobei bei der oberen mehr oder weniger nur mehr die Fundamente zu sehen sind.

Die untere, leicht geschwungene Mauer ist relativ intakt und überspannt noch heute den ganzen Bach.

Der Bach selbst fließt heute durch eine Öffnung am Fuß der Steinmauer hindurch.

Vom Kraftwerk selbst ist heute nichts mehr zu sehen, das Kraftwerk konnte mit seinen drei Generatoren eine Leistung von etwa 1.000 KW erreichen, das ist etwa ein Siebtel dessen, was das heutige Voldertalkraftwerk der Hall AG leistet, das aber mit 658,5 Metern fast die viereinhalbfache Fallhöhe besitzt.

Was im Bereich des alten Voldertalkraftwerks noch zu finden ist, sind Betonsockel mit Resten der Druckrohrleitung.

In einem Fall ist die Leitung, die durch den Betonsockel hindurchführte, noch gut zu sehen.

Quellen und weitere Infos:
Karl Wurzer: Elektrische Energie aus dem Voldertalbach. In: Tiroler Chronist 2015/2, S. 34ff.
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