Vor ein paar Tagen war ich auf der sonnigen Seite der Stiftsalm unterwegs, heute genau gegenüber auf der Schattenseite. Hier, im sogenannten „Pflanzgarten“, bietet sich ein komplett anderes Bild: Sumpfiger Wald mit vielen umgstürzten und verrottenden Baumstämmen.

An Blütenpflanzen fallen auf Sumpfdotterblumen und Sauerklee. Im sattgrünen Boden gibt es immer wieder tellerförmige, pechschwarze Vertiefungen. Hier haben Wind oder Schneedruck die sehr flach wurzelnden Fichten umgeworfen. Wo sie einst wurzelten bleibt eine seichte, schwarze Grube zurück.

Oft sammelt sich hier Wasser und bald erobern die ersten Dotterblumen den Raum und bringen wieder Farbe zurück. Die schmalen Wurzelteller ragen in der Regel senkrenkt in die Höhe, auf der Wurzelseite schwarz, auf der Stammseite oft noch satt grün.

Ein typischer Bewohner des feuchten Waldes ist auch der Sauerklee.

Heidelbeeren wachsen hier weniger auf dem nassen Boden, sondern oft erhöht, etwa auf Wurzelstöcken. Derzeit blühen die Beerensträucher rot.

Daneben habe ich noch die eine oder andere Entdeckung gemacht. So weiß ich jetzt, dass Baumschämme sehr flexibel sein können. Wenn der Stamm umfällt, dann wachsen sie um 90 Grad versetzt weiter.

Und bleiben wir bei den Sporenpflanzen: Am Boden gibt es hier natürlich viel Moos, das aber auch die Baumstämme im unteren Teil umhüllt. Man könnte sagen, die Bäume hier tragen Schuhe.

Neben den Moosen wachsen hier in dieser urtümlichen Gegend auch weitere Sporenpflanzen wie Schachtelhalme oder Farne, stellenweise auch Bärlappe. In der Erdgeschichte wuchsen Schachtelhalme zu mächtigen Bäumen heran, heutzutage bleiben sie deutlich kleiner.

Die Blätter der Farne sind zuerst eingerollt ehe sie sich zu voller Größe entfalten.

Auch wenn jetzt noch keine Pilzsaison ist, habe ich neben den Baumschwämmen auch andere Pilze entdeckt.

Von den tierischen Bewohnern geben oft ihre Hinterlassenschaften Zeugnis, wie Losungen oder Fraßspuren von Borkenkäfern auf abgeplatzen Rindenstücken.

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